Auswärtssieg

Gut gelernt ist halb gewonnen

 

Am Wochenende errang der Grünheider SV einen weiteren Auswärtssieg. In Bad Doberan hieß es nach 60 Spielminuten 26:28. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber die intensive Vorbereitung auf den Gegner trug Früchte.

Auf die wankelmütigen Leistungen des GSV im Jahr 2017 musste eine Steigerung folgen und dafür sollte jeder einzelne Spieler den Gegner bis ins kleinste Detail kennen. Die taktische Abschlussbesprechung unter der Woche war diesmal also nicht einfach nur eine Formalie. Auf der Busfahrt wurden die Spielzüge und Verhaltensmuster des Gegners in Form eines Tests abgefragt. Die mentale Vorbereitung stimmte also und wurde durch einen neuen Schlachtruf abgerundet, der für zusätzlichen Ansporn sorgen sollte.

Grünheide startete mit dem ersten Treffer und gab in den Anfangsminuten ganz klar den Ton an. Bad Doberan war gezwungen nachzuziehen und konnte mehrfach ausgleichen. Auch wenn noch nicht jede GSV-Aktion klappte, war die Richtung, in die sich das Spiel entwickeln würde, absehbar.

Nach gut zehn Minuten stand die Partie 4:4 unentschieden. Dann sorgten mehrere technische Fehler der Grünheider dafür, dass Bad Doberan in leichten Aufwind kam. Mehr als ein Tor Vorsprung sollte dabei für die Hausherren jedoch nie heraus springen, das wusste der Grünheider Torhüter Thilo Leuschner, dessen gute Leistung entscheidenden Anteil am Auswärtserfolg hatte, zu verhindern.

Bis zur 20. Minute lagen die Grünheider wieder vorne und spielten ihr Spiel souverän runter. Auch wenn der Vorsprung ab und an auf wackligen Beinen stand konnte er doch über weite Strecken behauptet werden. Mit 12:14 und einem guten Gefühl, am Ende siegreich abreisen zu können, ging es in die Halbzeitpause.

Durch den großen Fokus auf die Taktik war das Spiel vielleicht nicht das ansehnlichste Saisonspiel, aber dass man Bad Doberan in- und auswendig kannte machte sich bemerkbar. Für die Mannschaft von Trainer Tobias Matelicz war der Gegner ausrechenbar, was zur Folge hatte, dass im Angriff viele Aktionen gelangen und auch die Deckung darauf hinarbeitete, dass die Hausherren in unangenehme Wurfsituationen gebracht wurden.

Bad Doberan mobilisierte im zweiten Durchgang alle Kräfte um noch einmal zum 19:19 (41. Minute) aufzuschließen. Den längeren Atem hatte aber der Grünheider Sportverein, der die Führung wieder übernahm und sie bis zum Ende nicht mehr abgeben sollte. Wie sich die Grünheider in die Partie steigerten zeigten Disziplinarstrafen, die zwei Spieler des GSV für 2 Minuten auf die Bank schickten.

Doch auch aus der doppelten Unterzahl ging der Grünheider SV erfolgreich hervor. Ohne Gegentor und mit zwei eigenen Treffern wurde ein deutliches Signal an die Hausherren gesandt. Wurde ein Spieler unfair am Torerfolg gehindert konnten sich die Männer von der Löcknitz auf Philipp Hudewenz verlassen, der als erfolgreichster Schütze an diesem Tag sechs von seinen insgesamt elf Treffern vom Punkt erzielte.

Da es der GSV verpasst hatte die Führung auszubauen und sich auf das Verwalten des 2-Tore-Vorsprungs verlegt hatte, wurde es in der Schlussphase noch einmal spannend. Die mitgereisten grünheider Fans, die in fremder Halle in klarer zahlenmäßiger Unterzahl waren, ließen sich das nicht anmerken, waren sie doch mindestens genauso laut wie die Bad Doberaner. Diese Energie von der Tribüne übertrug sich auch auf das Spielfeld.

Vier Minuten vor dem Ende stand es 26:27 – genug Zeit für die Hausherren das Spiel in einem Kraftakt zu drehen. Im Gegensatz zu anderen Spielen in dieser Saison behielten die Grünheider aber einen kühlen Kopf und ließen sich nicht unter Druck setzen. Die Abwehr hielt stand und Angriffsbemühungen sorgen für Entlastung. Mit seinem ersten und einzigen Tor setzte Florian Heine den Schlusspunkt zum 26:28 Endstand.

In der Tabelle änderte sich durch den Auswärtssieg nichts, Grünheide bleibt weiter auf Platz 6. Der Sieg in Bad Doberan war allerdings für die Köpfe wichtig. Nicht nur konnte sich der GSV selbst beweisen, dass er mit harter Arbeit auch schwere Spiele gewinnen kann; es ist auch wichtig mit einem Sieg im Rücken in die nächste Partie zu gehen.

Im Derby empfängt der GSV diesen Samstag den MTV Altlandsberg. Das Spiel gegen den Lokalrivalen, das immer eine gewisse Brisanz mitbringt, wird diesmal dadurch angeheizt, dass die Grünheider auswärts gewannen. Dafür will sich der MTV natürlich revanchieren und gilt durch den 3. Tabellenplatz als nomineller Favorit. Um auch das zweite Aufeinandertreffen in dieser Saison für sich entscheiden zu können muss der GSV alles abrufen. Vielleicht sollten schon mal die Stifte für die Leistungskontrolle gespitzt werden – letzte Woche brachte es ja Erfolg.

 

Der GSV spielte mit: Leuschner, Petersen; Breu (3), Büttner (7), Fink (5), Griebsch, Heine (1), Henow, Hudewenz (11), Klünder, Krzyzanowski, Panzer (1), Stachowiak, Wettengel.

 

Bericht Thilo Leuschnerimg_3075