„Wir wussten, dass es schwer werden würde….
MOZ Artikel von Kai Beißer
Grünheide (MOZ) „Wir wussten, dass es schwer werden würde. Um dem Spitzenreiter auf Augen-
höhe begegnen zu können, müssten alle 110 Prozent bringen, und die haben wir heute nicht auf die Platte gebracht“, sagte Uwe Schwiderski, Trainer der Oberliga-Handballer des Grünheider SV, nach dem 23:28 (12:15) gegen den Stralsunder HV – und wirkte dabei trotz der ersten Saisonniederlage nicht so wirklich enttäuscht.
Vor der Minus-Kulisse in der heimischen Löcknitz-Halle – dem langen Wochenende um den Tag der Deutschen Einheit geschuldet – hatte seine Mannschaft nur ein einziges Mal in Führung gelegen (3:2). Die Gäste vom Strelasund waren zwar nur mit acht Feldspielern angereist, erwiesen sich aber individuell als weitaus stärker. Allen
voran Linksaußen Benjamin Hinz (13 Tore !) und Regisseur Florian Zemlin (8), vor der Saison von Zweitliga-Absteiger Empor Rostock gekommen, die fast so oft trafen wie die gesamte GSV-Mannschaft.
Bei den Grünheidern konnten an diesem Abend einfach zu wenige Akteure ihr Potenzial wirklich ausschöpfen. Die Trefferquote von Merlin Kothe zum Beispiel lag bei null Prozent, Toni Büttner konnte sich nur selten im Eins-gegen-Eins durchsetzen. Es lag tatsächlich weniger an der wie gewohnt sehr aggressiven Abwehrarbeit als vielmehr an den zunehmend verzweifelter und ideenloser wirkenden Angriffen, dass der Rückstand der Gastgeber Mitte der zweiten Halbzeit bis auf sieben Tore anwuchs (17:24/45.), nachdem ihnen kurz nach dem Wechsel durch Rechtsaußen Philip Hudewenz und Florian Heine vom Kreis – auf Super-Zuspiel von Sebastian Ackermann – beim
14:15 noch einmal kurzzeitig der Anschluss gelungen war.
„Die Stralsunder haben gezeigt, dass sie nicht umsonst ganz oben stehen“, sagte Trainer Schwiderski. „Für uns heißt das jetzt, kurz schütteln und weitermachen.“ SHV-Top-Scorer unterstrich derweil, wie wichtig die beiden Auswärtspunkte waren: „Wir nehmen jeden Gegner ernst. Angesichts unserer personellen Lage mit zwei Verletzten und einem Kranken sind wir von Beginn an konzentriert geblieben.“
Grünheider SV: Lessig, Reisener – Hudewenz 2, Kothe, Krzyanowski, Büttner 2,
Heine 3, Wetzel 2, Klünder, Scharge 6/davon 3 Siebenmeter, Marcus Schwiderski 5, Ackermann 3
Siebenmeter: je 3/3, 2-min-Strafen: GSV 3, Stralsunder HV 2