Packender Handballkrimi in der Sporthalle in Rüdersdorf

In einem wahren Handballkrimi standen sich am Montagabend die Frauen des Hennickerdorfer SV und die zweite Vertretung des Grünheider SV im Kreispokal gegenüber.

Die Damen von der Löcknitz konnten dabei auf eine volle Bank zurückgreifen. Unterstützt wurden sie auch durch Spielerinnen der 1. Mannschaft. Und obwohl Hennickendorf indes nur mit 9 Spielerinnen das Spiel bestreiten konnte, war im Vorfeld klar, dass dies ein körperliches und kämpferisches Spiel werden würde, bei dem der Gegner keinesfalls zu unterschätzen war.

Noch einmal einschwören

Dies zeigte sich auch gleich in der ersten Halbzeit. Die Gastgeberinnen fanden besser ins Spiel und dominierten klar die ersten 30 Minuten. Bis zur zehnten Minute hielten die Grünheiderinnen noch einigermaßen mit, verloren jedoch dann durch zu viele individuelle Fehlern im Angriff und einer fehlenden Abstimmung in der Abwehr immer mehr den Anschluss. Schließlich fanden sich die Gäste von der Löcknitz in der 21. Spielminute mit 8 Toren (14:6) im Hintertreffen. Mit 16:9 ging es in die Halbzeit und man könnte meinen, das Spiel wäre schon entschieden. Dennoch hieß es in der Halbzeitansprache, die Köpfe nicht hängen zu lassen und daran zu glauben, dass noch nichts entschieden war.

Die Trainer stellten die Abwehr um, sodass die Grünheiderinnen ihre defensive 6-0 Deckung aufgaben und in die offensivere 5-1 Deckung wechselten. Doch bis zur 40. Minute änderte sich nicht viel am Spielstand. Jedes hart erkämpfte Tor wurde durch ein Gegentor der Hennickendorferinnen gekontert (21:14; 40. Min).

Dann schien jedoch der Knoten zu platzen und die Damen des Grünheider SV erkämpften sich in der Abwehr Bälle bzw. wurden diese von der immer stärker werdenden Maria Walaszewski im Tor gehalten und schließlich vorn im Angriff im gegnerischen Tor versenkt. Auch das angereiste Grünheider Publikum und die eigene Bank waren fest davon überzeugt, dass dieses Spiel noch nicht verloren war und trugen lauthals die Spielerinnen ein ums andere Mal nach vorn. Innerhalb von 10 Minuten konnten die Gäste so den Abstand auf 2 Tore verkürzen (24:22; 50. Min). Als dann Lisa Warschau in der 55. Spielminute das 24:23 per 7-Meter traf, war auf einmal das Undenkliche möglich.
Die Spannung stieg spürbar in der gut besuchten Sporthalle in Rüdersdorf.
In den folgenden 4 Minuten schaffte es keine der beiden Mannschaften, einen Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Nach einem erneuten erfolglosen Torwurf der Hennickendorferinnen blieben nur noch wenige Sekunden auf der Uhr stehen. Ein langer Pass von der Grünheider Torhüterin zu ihrer Mitspielerin Nele Wedehase genügte um 6 Sekunden vor Ende der Spielzeit den Ball im Tor unterzubringen und somit den Ausgleich zu erzielen (24:24). Damit ging es in die Verlängerung.

Mit 2 Toren konnten die Grünheider Frauen in Führung gehen, bevor den Hennickendorferinnen der Anschlusstreffer kurz vor Ende der ersten Halbzeit der Verlängerung gelang (26:27). Auch die zweite Hälfte der Verlängerung blieb spannend und war nichts für schwache Nerven. Zunächst der Ausgleich (27:27) per 7-Meter bevor Grünheide auch per Strafwurf wieder in Führung gehen konnte. In der letzten Spielminute gelang den Gastgeberinnen des Hennickendorfer SVs erneut der Ausgleich.

Sollte es tatsächlich eine zweite Verlängerung an diesem Abend geben? Die Nerven lagen blank. Doch auch hier waren es wieder die gleichen Protagonisten und ein langer Pass. Die nervenstarke Maria Walaszewski spielte über das gesamte Spielfeld den präzisen schnellen Pass auf Nele Wedehase, die im 9-Meter-Raum bereit stand, und Sekunden vor Schluss routiniert den Ball im gegnerischen Tor zum 27:28 Endstand unterbrachte.

Die Freude und der Jubel danach auf Seiten der Grünheiderinnen waren unbeschreiblich.
Nun stehen sie aufgrund ihres Siegeswillen und ihrer kämpferischen Leistung nach einem aufregenden Montagabend im Kreispokalfinale. Dort wartet als Gegner die 2. Vertretung aus Wildau.

 

von Anja Rudolph und Claudia Diederitz