1. Männer: Auswärtsniederlage im letzten Vorrunden-Spiel der Oberliga Ostsee-Spree – Grünheider SV verliert 32:36 (12:19) bei Sp.Vg. Blau-Weiß 1890 in Berlin – Nun weiter Training bis zum Fortgang der Saison
Berlin (RH) Zum Abschluss der Vorrunde in der Handball-Oberliga Ostsee-Spree 2021/22 gab es für die Männer des Grünheider SV eine Auswärtsniederlage. Die Mannschaft von Chefcoach Frank Morawetz und Co-Trainer Dirk Köhler verlor am Sonntag, 20. März 2022, bei der Sp.Vg. Blau-Weiß 1980 in der Sporthalle der Havelland-Grundschule in Berlin-Schöneberg mit 32:36 (12:19). Im 16. Punkspiel der laufenden Viertliga-Saison kassierten die Männer von der Löcknitz in der Staffel Süd insgesamt ihre neunte Niederlage, womit sie mit 14:18 Punkten und 398:407 Toren Fünfter der neun Teams sind.
Erste Halbzeit komplett verschlafen und schlecht gespielt
Bei den Blau-Weißen standen die GSV-Löwen, bei denen unter anderem Oliver Milde und Marc-Robin Hiesener fehlten und Adrian Theden noch angeschlagen in die Partie ging, von Beginn an unter Druck. Die einzige Gästeführung gab es beim 1:0 in der 3. Minute, den letzten Gleichstand beim 4:4 (10.). Von da an übernahmen die Gastgeber das Geschehen auf der Platte und führten nach 30 Minuten bereits mit sieben Toren Vorsprung. „Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen. Weder in der Abwehr noch im Angriff ist uns das gelungen, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben einfach schlecht gespielt“, sagt Frank Morawetz.
Grünheider sind nach der Pause besser und gewinnen zweiten Durchgang
Im zweiten Durchgang lief es für die Grünheider etwas besser, denn sie konnten diesen immerhin mit 20:17 für sich entscheiden. „Im Angriff zeigten wir eine akzeptable Leistung, in der Abwehr konnten wir nicht nachlegen und somit auch den Abstand nicht so verkürzen, dass wir noch einmal dicht herankamen. Es war ein verdienter Sieg der Tempelhofer“, erklärt Frank Morawetz. Zusammen mit Co-Trainer Dirk Köhler will er ab jetzt die Mannschaft auf den Fortgang der Saison vorbereiten, wobei das Training zunächst nur noch zweimal wöchentlich stattfinden soll.
Vorrunde mit vielen Nachholspielen zieht sich mindestens bis Mitte April
„Wegen der vielen noch ausstehenden Nachholspiele glaube ich, dass es für uns erst in etwa fünf Wochen weitegehen wird“, sagt der GSV-Coach. Und er rechnet auch damit, das sein Team dann Sechster in der Süd-Staffel sein wird. Der Grünheider SV hat als einzige Mannschaft bereits alle Punktspiele der Vorrunde bestritten, die einen Platz hinter ihm stehende SG OSF Berlin erst zwölf Partien (12:12 Punkte). Letztere könnte dann noch an den Grünheidern vorbeiziehen. Stand jetzt zieht sich die Vorrunde in der Oberliga-Staffel Süd noch bis zum 12. April 2022 (ein Dienstag) hin. Ähnlich sieht es in der Nord-Staffel aus, für die momentan der 9. April als Vorrunden-Abschluss geplant ist. Allerdings gibt es dort zudem drei noch nicht terminierte Partien.
Oberliga soll in kommender Saison auf 14 Mannschaften reduziert werden
Und im Anschluss beginnt für die Grünheider dann der Kampf gegen den Abstieg, da sie ihr Maximalziel Platz 4 und damit Teilnahme an der Meisterrunde nicht mehr erreichen können. Da die Oberliga Ostsee-Spree in der kommenden Saison von jetzt 18 – Corona-bedingt durch die Spielzeit zuvor ohne Absteiger – wieder auf 14 reduziert werden soll, wird es demnach auf jeden Fall vier Absteiger geben. Drei weitere Mannschaften könnte es zudem erwischen, wenn aus den Landesverbänden Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern jeweils die Meister in die vierte Liga aufsteigen.
Platz 11 könnte zum Klassenerhalt reichen – ebenso wie zwei siegreiche K.-o.-Duelle
„Ich denke, wir müssen also Elfter werden, um drinzubleiben. Rang zwölf könnte noch wacklig sein. Auch sieht es derzeit nicht danach aus, dass noch Mannschaften aus höheren Liga in die Oberliga kommen“, erklärt Frank Morawetz. Entgegen der vor der Saison beschlossenen Abstiegsrunde, in die die Resultate der dort spielenden Teams untereinander hätten einfließen sollen, geht der GSV-Coach nun von K.-o.-Spielen aus. Eine solche Variante wurde vor einigen Wochen von den Liga-Verantwortlichen auf den Weg gebracht. „Wir müssten dann in Hin- und Rückspiel im Überkreuz-Vergleich gegen ein Team aus der Nord-Staffel antreten. Und da müssen wir unbedingt als Sieger hervorgehen, um in die Gruppe zu kommen, die die Plätze neun bis zwölf ausspielt. Um also ganz sicher zu sein, hieße das für uns, dann auch das zweite K.-o.-Duell zu gewinnen. Dann würden wir im Spiel um Platz neun stehen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“
Mit den derzeit gesammelten Punkten wäre für die Grünheider die ursprüngliche Abstiegsrunde sicherlich besser, denn die K.-o-Duelle bringen ein zusätzliches Risiko. Wie zu hören war, sehen einige anderen Mannschaften das momentane Modell als Benachteiligung. Ob es dagegen wirklich Widerstand und damit doch eine Rückrunde gegen den Abstieg gibt, steht aus heutiger Sicht allerdings in den Sternen.
Der GSV I spielte in der Sporthalle Havelland-Grundschule in Schöneberg mit: Denny Alpers, Hendryk Büttner – Justin Kranzusch 2, Oliver Heine, Florian Folger 9/1, Adrian Theden 4, Friedrich Hanschel 1, Konstantin Büttner 3, Marcus Schwiderski 6, Camilo Alejandro Silva Quintas, Marc Schmitz 6, Tom Griebsch 1
Schiedsrichter: Joshua Köppen, Luka Preibsch, Siebenmeter: SpVg 3/3, GSV 1/1, 2-min-Strafen: SpVg 4, GSV 2
Fotos: © Roland Hanke