1. Männer: Versöhnlicher Abschluss der Saison für Männer des Grünheider SV I – Nach Sieg im letzten Punktspiel gegen die SG OSF Berlin 29:23 (19:10) Elfter in Handball-Oberliga Ostsee-Spree – Chefcoach Frank Morawetz, Kapitän Toni Büttner, Torwart Denny Alpers, Oliver Milde, Phillipp Hudewenz und Marc Schmitz gehen
Grünheide (RH). Minutenlangen stehenden Applaus gab es in der Löcknitzhalle nicht nur nach dem Ende des letzten Saisonspiels 2021 2022 der Männer des Grünheider SV I am Samstagabend, 18.Juni 2022, in der Handball-Oberliga Ostsee-Spree, das die Mannschaft von Chefcoach Frank Morawetz und Co-Trainer Dirk Köhler gegen die SG OSF Berlin mit 29:23 (19:10) gewann. Die Männer von der Löcknitz, die bereits vorigen Samstag, 11.Juni, das Hinspiel in Schöneberg mit 26:23 gewonnen hatten, sicherten damit Platz 11 in der vierten Liga und den Klassenerhalt aus eigener Kraft. Mit insgesamt fünf Siegen in sechs K.-o.-Spielen war es für die GSV-Löwen in der Oberliga Ostsee-Spree, die in der neuen Saison von derzeit 18 wieder auf 14 Mannschaften reduziert wird, ein versöhnlicher Abschluss.
Chefcoach, Kapitän, Torwart und drei Spieler sagen tschüss
Einer hat zum allerletzten Mal als Spieler auf der Platte gestanden – Kapitän Konstantin „Toni“ Büttner, der seit 2014 beim Grünheider SV agierte. Er sieht seinem Abschied nach 20 Jahren Handball, davon acht Jahre beim GSV, mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegen. Und was der Familienvater zum Abschied nach seiner letzten Partie in der Löcknitzhalle unter viel Beifall sagte, seht ihr im Video, das wir auf Facebook und Instagram am Sonntag, 19. Juni 2022, veröffentlicht haben. Neben Toni Büttner beendete auch Chefcoach Frank Morawetz aus gesundheitlichen Gründen seine Handball-Karriere. Zudem wurden Torwart Denny Alpers (zieht weg), der zum ersten Grünheider Handballer des Jahres gewählt wurde, und Marc Schmitz (Studium in Portugal) verabschiedet. Außerdem verlassen Phillipp Hudewenz (wechselt zum MTV 1860 Altlandsberg) und Oliver Milde nach seinem Comeback (will beim OSC Rheinhausen noch mal angreifen) den Grünheider SV.
Frank Morawetz: „Mir geht es mit der Entscheidung gut“
In den vergangenen fünf Spielzeiten zeichnete Frank Morawetz zusammen mit Dirk Köhler für die Oberliga-Männer des Grünheider SV verantwortlich. Während Letzterer in der neuen Saison weitermacht, hört der Chefcoach auf. „Ich gehe mit gutem Gewissen, denn wir sind in den fünf Jahren nicht abgestiegen, aus gesundheitlichen Gründen“ erklärt Frank Morawetz. „Auf ärztliches Anraten habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen. Ich habe mit vielen Menschen gesprochen – zuerst natürlich mit Dirk Köhler, meiner Frau und Freunden. Dann habe ich mich entschlossen, meine Karriere früher zu beenden, als ich das eigentlich wollte. Es ist für mich nicht einfach, das einzugestehen, denn ich habe die Sachen mit Leidenschaft und einem hohen Leistungsmotiv gemacht. Aber ich musste den Tatsachen ins Auge sehen – und mit geht es mit der Entscheidung auch gut.“ Was bleibe, sei die Erinnerung an einen interessanten Grünheider Verein. „Es war schwierig und gut zugleich. Wir haben, wie Toni Büttner es sagte, einen Moment gebraucht, bis wir uns aneinander gewöhnt haben, aber es auch geschafft, den einen der anderen Spieler voranzubringen. Ich denke schon, dass wir hier was bewegt haben, aber unsere großen Ziele, vorn mitzuspielen, nicht erreicht haben. In der Summe haben die Jungs das super gemacht und wir hatten am Ende Spaß miteinander.“ Nach zwei Monaten Abstand werde er sich sicher wieder Handball-Spiele als Zuschauer entspannt ansehen.
Denny Alpers: Auszeichnung als Grünheider Handballer „eine große Ehre“
Dem Ruf seiner Freundin, die noch weiter studieren will, folgt dagegen Denny Alpers. „Für uns wird es wahrscheinlich nach Leipzig oder Köln gehen. Das steht noch nicht ganz fest“, sagt der Torwart. „Ich gehe auf jeden Fall mit einem weinenden Auge, weil ich mich in Grünheide immer wohl gefühlt habe und hier angekommen bin. Ich hätte nie gedacht, dass ich eine solch prima Handball-Familie treffe. Es hat mir in den vier Jahren immer Spaß gemacht. Auch wenn es nicht immer einfach war, haben wir es als Mannschaft zusammen mit dem Trainerteam immer gut gelöst, wie auch jetzt den Klassenerhalt geschafft.“ Zudem sei es für ihn eine große Ehre, als Erster überhaupt „Grünheider Handballer des Jahres“ geworden zu sein. „Da bin ich superstolz drauf, weil auch Grünheider Urgesteine mit auf der Auswahlliste standen.“ Handball will er weiter spielen, denn er sei mit seinen 30 Jahren in einem guten Torhüter-Alter.
Oliver Milde geht zum OSC Rheinhausen, Marc Schmitz nach Portugal
Der Grünheider Jung Oliver Milde, der früher sogar schon in der Bundesliga gespielt hat, will nach seinem Comeback beim GSV, dem er mit zum Klassenerhalt verholfen hat und danach wieder aufhören wollte, nun doch weiterspielen. Allerdings nicht mehr in Grünheide – der Aufwand, aus Düsseldorf zu den Spielen in seinen Heimatort zu kommen, wäre auf Dauer zu groß. Deshalb wird er in der neuen Saison beim Oberligisten OSC Rheinhausen antreten. „Es hat super Spaß gemacht mit den Jungs in Grünheide. Die Mannschaft hat einen guten Job gemacht und verdient aus eigener Kraft den Klassenerhalt geschafft.“ Das sieht auch Marc Schmitz so, der nach vier Jahren an der Löcknitz jetzt allerdings nach Portugal geht. „Mich zieht es nach Lissabon, wo ich meine Bachelor-Arbeit schreiben will. Und vielleicht kann ich auch dort im Handball Fuß fassen, denn nach sieben, acht Monaten will ich wiederkommen“, verrät er. Und vielleicht komme es ja zu einem Comeback beim GSV. „Es war immer sehr schön hier zu sein, vor allem auch durch die prima Unterstützung der Fans, selbst wenn es mal nicht so lief, haben sie uns angefeuert. Und auch die Leute im Verein und deren Arbeit genießen bei mir eine hohe Wertschätzung.“
Letztes Saisonspiel souverän gestaltet
Die Partie gegen die SG OSF Berlin haben die Grünheider von Beginn an dominiert. Sie spielten konzentriert und führten zur Halbzeit schon mit 19:10, um am Ende mit 29:23 zu gewinnen. Bester GSV-Werfer war Marc Robin Hiesener mit elf Toren. „Es war eine extrem lange Saison. Gott sei Dank konnten wir sie komplett spielen. Das war gut, dass wir den Liga-Verbleib sportlich und aus eigener Kraft entscheiden konnten“, sagt Co-Trainer Dirk Köhler. „Sehr großes Lob an die Mannschaft, dass sie das so durchgezogen hat, auch gegen OSF. Allerdings hätte es uns auch gut getan, in der Meisterrunde zu spielen. Aber wir bleiben in der Oberliga und haben in Grünheide mit Unterstützung des Fördervereins auch sehr gute Rahmenbedingungen. Schade findet er, dass sein Freund Frank Morawetz aufhört. „Wir haben vor 16 Jahren bei Narva Berlin angefangen, gemeinsam zu arbeiten, und sind bis heute ein eingespieltes Team gewesen.“ Nun richte sich der Blick nach vorn. „Am 1. August beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison, in der ich weiter Co-Trainer sein werde. Die Mannschaft wird nach den Abgängen weiter verjüngt. Es laufen bereits gute Gespräche mit potenziellen Neuzugängen.“
Foto: Hendryk Büttner
Fotos: © Werner Herzog
Videos und Fotos (5): © Roland Hanke