1. Frauen: Abschlussfeier mit emotionaler Verabschiedung – Persönliche Worte zu sechs Spielerinnen von Maria Walaszewski – Am 12. Juli offizieller Start der Vorbereitung auf die neue Verbandsliga-Saison 2023/2024

Von Roland Hanke und Maria Walaszewski

Grünheide (RH, maw). Die Handball-Frauen des Grünheider SV I haben nun auch feierlich ihre Saison in der Brandenburgliga beendet und sich vor der Sommerpause noch mal Motivation für die nächste Spielzeit 2023/2024 wieder in der Verbandsliga verschafft. Das Team von Chefcoach Dennis Sutterer und Co-Trainer Ronald Rochow, für das am 12. Juli offizieller Trainingsauftakt ist, hatte sich am 3. Juni 2023 zum Saisonabschluss auf dem Löcknitzcampus getroffen, gefeiert und sechs Spielerinnen aus dem ersten Frauen-Team verabschiedet. Dabei gab es auch kleine Geschenke, die von Spielerin Kristin Rothe genäht wurden. „Juliane Wulf erhielt eine Patchwork-Decke aus diversen Trikots ihrer Mitstreiterinnen aus den vielen vergangenen Jahren. Leider konnten nicht einmal ansatzweise alle Trikots verwendet werden, die eingereicht wurden“, erklärt Torfrau Maria Walaszewski, die nach Verletzungspause nun in der neuen Saison wieder einsteigen will. „Die anderen Abgängerinnen haben jeweils ein Kissen aus ihrem eigenen Trikot erhalten.“ (siehe Foto)

Für jede Spielerin ein Abschiedstext

Von den sechs aus der Ersten verabschiedeten Frauen waren zwar nur fünf anwesend, doch Maria Walaszewski hat zu allen Verabschiedeten jeweils einen speziellen Text geschrieben.

Für Juliane Wulf: „Jule… Du hast in der Jugend mit dem Handball angefangen, da Du sonst nur mit der Nase in deinen Büchern gesteckt hättest. Schnell wurdest Du zu einem wichtigen Mitglied der Mannschaft und auf Deinem Rechtsaußen als Linkshand eine starke Bank. Man wollte dich in diesem Sport nicht mehr missen.

Du bist mit deiner Mannschaft aus dem Jugendbereich in die Frauen gekommen. Viele Jahre hast Du in der Ersten gespielt, aber warst auch immer für die Zweite da, wo Du mit Deiner kleinen Schwester und Deinen zwei großen Cousinen zusammengespielt hast. Du hast viel durchgemacht. Ein Auf und Ab, da man Dich auch gerne unterschätzt hat. Aber mit den Jahren wurdest Du zu einer Spielführerin, einer Kämpferin, die sich nicht scheut, auch dahin zu gehen, wo es weh tut, zu einer Rückraumspielerin, zu einem Bindeglied zwischen Alt und Jung, zu einer Meisterin der Verbandsliga… und… zu einer wahren Freundin.

So vieles hast Du für den Verein und Deine Mannschaften getan. Du bist nicht nur Spielerin. Du warst Mentorin, tröstende Seele, Organisationstalent und wenn das alles noch nicht genug ist, sitzt Du nun auch noch im Vorstand und trainierst nebenbei noch die Minis. Jule Dein Kampfgeist und Deine Erfahrung werden uns sehr fehlen, aber wir wissen, dass wir uns im Notfall immer auf Dich verlassen können. Danke für die Wahnsinnszeit, die wir bis jetzt mit Dir erleben durften!“

Für Juliane Starke: „Unter Jule kaum bekannt, wollen wir unsere Starki verabschieden. Du möchtest in der Zukunft unsere 2. Frauen mehr unterstützen, aber auch Dich werden wir sehr vermissen – Deinen trockenen Humor und Deine Gelassenheit. Du hast in Grünheide in der Jugend angefangen und bist dann in dem Frauenbereich etabliert worden. Dort lag Deine besondere Stärke in der Deckung. Nachdem Du von deinem Außen an den Kreis gewechselt bist, hatte es zunächst den Anschein, dass Du Deine richtige Position gefunden hast. Doch die große Konkurrenz und auch der Mangel an Linksaußen brachte Dich dazu noch einmal zu wechseln. Schlussendlich hast Du Dein Ziel erreicht und Deine Fertigkeiten und Fähigkeiten weiter ausgebaut. Du hast viele Trainerwechsel miterlebt, hast Spielerinnen kommen und gehen sehen, aber Du bist geblieben und bist zurecht eine feste Stammspielerin unserer Mannschaft geworden. Nun da Du auch den Meister abhacken konntest, einen Saisonausflug in die Brandenburgliga gemacht und auch die große Liebe gefunden hast, sei es Dir gegönnt, Deine Zeit ein wenig flexibler zu gestalten. Aber wir hoffen alle, dass wir nicht das letzte Mal mit Dir zusammengespielt haben.“

Für Anne Malzahn: „Anne… auch Du möchtest ein wenig zurücktreten und wechselst ebenfalls in die Zweite. Du bist im Frauenbereich zu uns gestoßen und bist immer wertvoller für uns geworden. Gerade auch weil Du ein super Händchen für alles rings herum hast. Wenn Hilfe benötigt wurde oder es etwas zu organisieren gab, konnte man immer mit Dir rechnen. Du hast Dir zwischendurch auch eine Auszeit vom Handball gegönnt und hast mit Deiner zweiten Leidenschaft, dem Fußball, weitergemacht… Also eines muss man Dir lassen: Dein Drang zur Bewegung ist nicht zu toppen. Jede andere würde in seiner Auszeit etwas zurücktreten, aber Du nicht. Neben dem Handball und Fußball betreibst Du so ziemlich jede Sportart, die man sich vorstellen kann – und wenn Du einfach nur den Kopf frei bekommen willst, dann ist Deine Lösung laufen, laufen, laufen… Das muss so eine Sache unter Sportlehrern sein. Aber dank dieser Bewegungsfreude war es für Dich ein Leichtes, wieder Anschluss in unserer Mannschaft zu bekommen, als Du zurückgekommen bist und auch Du hast mit uns den Titel Verbandsliga-Meister gefeiert. Du hast den Meilenstein mitgelegt und als unsere Älteste im Bunde darfst auch Du nun das Feld den anderen Mädels in der Verbandsliga überlassen. Wir wünschen Dir von Herzen viel Erfolg und Glück und hoffen, dass Du Deine Verletzung schnell auskurieren kannst, damit wir auch weiterhin Spaß mit Dir zusammen in der Halle haben können.“

Für Tanita Teske: „Tani… Auf einmal standest Du, mit Deiner damals besten Freundin, in der kleinen Halle auf dem Löcknitzcampus, zum ersten Training der Jugend. Du hast Dich wahnsinnig schnell eingelebt und mit Dir hat man so manche Dinge auch erlebt – zum Beispiel den Aufstieg vom Jugend- in den Frauenbereich, Familienduelle gegen Deine eigene Mama, Bremen-Turniere, ja auch Herzschmerz und Verabschiedungen. Dein Weg führte Dich für Deine berufliche Zukunft nach Erding, wo Du Dann auch einige Jahre geblieben bist und selbst dort konntest Du mit unserer gemeinsamen Leidenschaft nicht aufhören und hast Dich fit gehalten. Selbst Deine Krankheit mit Schmerzen in den Händen hast Du so einige Tage und Wochen ignoriert. Nun wenn man uns fragen würde, welche denn nun Deine Stammposition nach all den Jahren ist, glaube ich, könnten wir keine genaue Antwort geben. Klein, schnell und wendig warst Du auf der Außenposition natürlich bestens aufgehoben. Irgendwann folgte dann die Mitte und zu guter Letzt, sogar in der Not, die Halbposition. Man kann also definitiv bei Dir von einem kleinen Allroundtalent reden, dass nur zwei Positionen ausgelassen hat. Wir hoffen, dass wir Dich nicht aus den Augen verlieren werden, auch wenn Dein zu Hause nun nicht ganz unmittelbar um die Ecke ist.“

Für Sandra Muths: „Ja Sani, unsere Liebe… Mit Deiner lieben Yvi zusammen habt ihr immer für Stimmung gesorgt. Ihr habt Luftlöcher in der Halle entdeckt, die niemand sonst je für voll genommen hätte und so manchen Muskelkater verursacht durch herzhaftes Lachen. Aber, dass Du eine Spaßkanone bist, das wussten wir alle. Spätestens nachdem Du Deinen Spitznamen Sni mit Würde weitergetragen und uns durch weitere lustige, aber auch stürmische Zeiten begleitet hast. Ein Fels in der Brandung mit ganz klaren Meinungen. Man wusste immer, woran man bei Dir ist, ob es einem passte oder nicht. Nie hast Du Dich verstellt und hast zu hundert Prozent alles geben und gezeigt. Auch Du hast Dir eine Auszeit vom Hobbysport gegönnt und bist später wieder eingestiegen. Von Anfang bis zum Ende gehörte die rechte Außenposition Dir und nun fordert Deine eigene Familie die Zeit, die Du natürlich mit Liebe und Hingabe mit ihnen teilst. Ganz willst Du uns ja nicht den Rücken kehren und unterstützt uns ja weiter, wann auch immer Du Zeit hast… Gib es einfach zu: Du kannst nicht ohne uns!!!“

Für Jana Szperlinski: „Liebe Jana… unsere korrekte, geradlinige Hüterin der Kasse seit mindestens einem Jahrzehnt. Du kamst bereits mit einem Handball unter dem Arm geklemmt nach Grünheide. In der Jugend konntest Du durch Deine Erfahrungen Deinen Teamkolleginnen schon so einiges zeigen und warst immer eine bereitwillige Helferin und wichtige Rückraumspielerin. So entwickelteste Du Dich mit der Zeit zu einer selbstbewussten Halbspielerin, die immer mehr gefordert wurde. Manchmal wurde der Druck auch sehr groß und ungerecht und trotzdem hast Du diese Zeit mit uns durchgestanden. Wir haben mit Dir an vielen Turnieren teilgenommen – sogar in Deine alte Heimat hast Du uns entführt. Auch beim Kampfgericht konnten wir uns jederzeit auf Dich verlassen. Wir danken Dir, dass Du immer an unserer Seite geblieben bist, auch nachdem Du Stiefmutti geworden bist, dann auch noch Kind Nummer 1 und Kind Nummer 2 kamen. Auch wenn wir Dich nicht mehr so oft gesehen haben, warst Du im Hintergrund doch immer da. Danke für die schöne Zeit.“

Fotos Abschied und Geschenke: © Mayreen Genterczewsky (Zu sehen sind von links nach rechts: Sandra Muths, Juliane Starke, Juliane Wulf, Anne Mahlzahn, Tanita Teske. Es fehlte leider Jana Szperlinski.)

Team-Foto: © Werner Herzog