Niederlage beim klaren Favoriten
Am vergangenen Sonnabend unterlag die 1. Männermannschaft des Grünheider SV bei der SG OSF Berlin mit 24:30. Gegen den Tabellenzweiten war klar, dass es keine einfache Partie wird, denn zusätzlich zur guten sportlichen Leistung der Berliner in diesem Jahr hatten sie wie immer einen Trumpf auf ihrer Seite. Die wideren Umstände in Schöneberg machen es jeder Mannschaft schwer dort anzutreten. Dennoch waren die Worte von Trainer Uwe Schwiderski zur Mannschaftsansprache deutlich: „Egal ob hier Haftmittelverbot ist, egal ob keine Stimmung in der Halle ist, egal ob wir nur zwei Ersatzspieler haben, wir müssen Umsetzen, was wir können, dann ist OSF schlagbar.“
Dass man gegen Schöneberg-Friedenau gewinnen kann bewiesen die Grünheider eindrucksvoll in der Hinrunde. Auch damals war die Tabellensituation ähnlich, doch am Ende blieben die zwei Punkte nach einem 33:32 an der Löcknitz. Auch diesmal sollte die Partie Heimspielcharakter aufweisen, denn die zahlreichen grünheider Fans machten ordentlich Stimmung in der sonst nahezu leeren Sporthalle.
Angeheizt von der lautstarken Unterstützung legten die Grünheider einen ordentlichen Start hin. In der 12. Spielminute war die Partie beim Stand von 5:5 noch ausgeglichen, dann bekamen die Hausherren leichtes Oberwasser und zogen mit 9:7 davon. Was dann passierte ließ sich auch nach der Partie nur schwer beschreiben. „Alles, was vorher ganz gut funktionierte, wollte plötzlich gar nicht mehr klappen,“ attestierte Teammanager Volker Milde und fügte hinzu: „einen Lauf von 0:6 Toren darf man sich grade in Schöneberg nicht erlauben.“ Plötzlich stand es 7:15 aus Sicht der Gäste und der Sieg war in weite Ferne gerückt. Bis zur Halbzeit konnte lediglich Schadensbegrenzung folgen und mit 17:10 ging es in die Kabinen.
Der Seitenwechsel brachte zunächst nicht die erhoffte Leistungssteigerung beim GSV, stattdessen konnten die Berliner ihren Vorsprung bis zum 22:12 weiter ausbauen. Erst zu diesem Zeitpunkt ging ein Ruck durch die Mannschaft, der sich sofort in der Körpersprache zeigte. Statt auseinander zu fallen, wie es bei diesem Spielstand durchaus hätte passieren können, erwachte der Teamgeist der Männer um Kapitän Matthias Henow und eine Aufholjagd wurde gestartet. Mühsam, aber beständig kämpften sich die Grünheider wieder an den Gegner heran. An einen Sieg glaubte keiner mehr, aber Schadensbegrenzung was definitiv noch möglich – nicht nur für das Selbstvertrauen der Mannschaft in der Endphase der Saison, sondern auch als Entschädigung für die vielen treuen Fans. Der Rückstand wurde mit dem 19:24 zumindest halbiert, am Ende musste sich der Grünheider Sportverein jedoch mit 24:30 geschlagen geben.
Trotz des schwachen Auftritts seiner Mannschaft versuchte Uwe Schwiderski nach der Partie die positiven Aspekte zu betonen: „Es ist keine Schande in Schöneberg zu verlieren, OSF hat in dieser Saison jedes Heimspiel gewonnen. Natürlich wäre es schön gewesen den Gegner zu ärgern, aber auf uns warten noch wichtige Spiele für die wir unsere Kraft und unsere Spieler schonen müssen. Wichtig war, dass wir uns nicht aufgegeben haben, sondern Charakter gezeigt haben.“ Nach der Niederlage steht der GSV auf Tabellenrang 8. Sollte es so bleiben ist der Klassenerhalt gesichert, darauf will man sich in Grünheide aber nicht verlassen. Die nächsten beiden Spiele stehen gegen den direkten Tabellennachbarn Fortuna 50 Neubrandenburg an. Vor dem Heimspiel am 30.04. müssen die Grünheider zunächst auswärts in der Vier-Tore-Stadt ran. In beiden Spielen soll gepunktet werden um vorzeitig den sicheren Klassenerhalt zu erreichen und vielleicht noch ein paar Plätze im Gesamtklassement gutzumachen.
Der GSV spielte mit: Leuschner, Pfefferkorn; Breu (4), Büttner, Griebsch (6), Henow (2), Hudewenz (2), Kaberidis (4), Klünder, Krzyzanowski (6).