Formkurve zeigt steil nach oben
Grünheider SV gelingt 33:21-Kantersieg gegen Fortuna Neubrandenburg / Sprung ins Mittelfeld
(Artikel wurde von Michel Noack für die MOZ geschrieben)
Die Handballer des Grünheider SV jubelten am späten Sonnabend minutenlang. Die Zuschauer waren hochzufrieden und auch Trainer Frank Morawetz bilanzierte: „Wir sind auf einem guten Weg.“ Zuvor hatte sein Team in der Oberliga Ostsee-Spree Gegner Fortuna Neubrandenburg beim 33:21 keine Chance gelassen.
Vom Start weg zeigten die Gastgeber, dass sie nach dem knappen 27:24-Erfolg beim BFC Preußen den nächsten Sieg folgen lassen würden. Beim Stand von 5:1 (8. Minute) hatten die Neubrandenburger bereits ihre erste Auszeit genommen. Direkt im Anschluss hielt Grünheides Keeper Denny Alpers einen Siebenmeter – so wie später noch drei weitere. „Wir konnten in der ersten Halbzeit auf eine extrem starke Deckung bauen“, so Dirk Köhler, Co-Trainer des Grünheider SV, „und der Torwart dahinter hat wirklich überzeugt.“ Insgesamt 25 Bälle parierte Denny Alpers und war damit bis zur Pause ein Garant für die 15:10-Führung.
Treffer steuerten zuvor vor allem der flinke Außenläufer Philipp Hudewenz – nach langer Verletzungspause wieder eine echte Stütze des Teams – und auch Rückraumriese Clemens Wetzel bei. Der 20-Jährige gehörte der vergangenen Saison noch eher zur zweiten Reihe und hat sich unter dem Trainerteam Morawetz/Köhler zu einem echten Leistungsträger entwickelt.
Die Neubrandenburger – mit dem früheren Grünheider Mateusz Fornal im Tor –steckten zwar nicht auf, gerieten aber in der 2. Hälfte zunehmend ins Hintertreffen. Schon nach dem 18:11 (34.) durch Sören Klünder war wohl allen Beteiligten klar, dass an diesem Abend die Gastgeber beide Punkte behalten würden. „Unsere Mannschaft hat sich konzentriert an alle Vorgaben gehalten“, so Co-Trainer Dirk Köhler, „ich glaube, für die Zuschauer war das nach dem Sieg der 2. Mannschaft direkt davor ein tolles Erlebnis.“ Der Grünheider SV II hatte an diesem Doppelspieltag mit 27:25 gegen die HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst den ersten Saisonerfolg in der Brandenburgliga geholt.
Im Schlussviertel kam es in dieser Partie für die Gäste aus Neubrandenburg dann noch ungeahnt heftig. Nachdem sie das Ergebnis bis zum 20:24 (47.) noch durchaus erträglich gestalten konnten, gehörten die letzten Minuten ganz klar den Hausherren. Matthias Henow und Tom Griebsch legten bis auf 29:20 (55.) weiter vor. Angesichts der sicheren Niederlage experimentierte der Neubrandenburger Trainer Feliks Marcin und nahm Torhüter Mateusz Fornal zugunsten eines siebten Feldspielers aus dem Kasten.
Die Rechnung ging nicht auf. Stattdessen erzielte der Grünheider Torwart Denny Alpers mit einem Wurf übers ganze Feld den 30. Treffer für Grünheide. Wenig später wiederholte er das zum 31:20 (57.). Der Rest war Jubel und noch zwei weitere Treffer des trotz zeitweiliger Manndeckung souveränen Konstantin Büttner.
Mit dem 33:21-Sieg klettern die Grünheider in der Tabelle im dicht gedrängten Mittelfeld mit 7:9-Punkten auf den 7. Platz. Das Trainerduo sieht die Entwicklung des kleinen Kaders durchaus positiv. „Die Jungs ackern im Training und haben sich den Erfolg verdient“, so Frank Morawetz. Der Leistungszenit sei aber noch lange nicht erreicht. „Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht“, vergleicht Co-Trainer Dirk Köhler.
Am nächsten Sonnabend treten die Grünheider nun beim direkt vor ihnen platzierten Lausitzer HC in Cottbus (Beginn 19 Uhr) an. „Dort sind wir sicher nicht Favorit“, sagt Frank Morawetz, „aber wir fahren nirgends hin, um zu verlieren.“ Die Grünheider haben sich ganz offensichtlich in die Saison hineingekämpft. Der Spaß am Handball ist dem Team anzusehen.
Grünheide: Denny Alpers 2, Tim Reisener – Oliver-Mathis Buck, Matthias Henow 6, Konstantin Büttner 3, Philipp Hudewenz 8/2, Sören Klünder 4, Marcel Otto 1, Sebastian Ackermann 4, Clemens Wetzel 3, Tom Griebsch 2
Schiedsrichter: Paul Mayerhofer, Jan Misselwitz – Siebenmeter GSV 3/2, SVF 4/1 – Zeitstrafen GSV 6, SVF 5