1. Männer: Von Liga 3 zurück an die Löcknitz – Florian Folger spielt wieder für den Grünheider SV I – Rückraum-Akteur will mit dem Team aufsteigen – Nächstes Punktspiel am 10. November beim Lausitzer HC Cottbus II wohl noch ohne ihn

Grünheide (RH). Ein Paukenschlag in der Herbstferien-Pause: Handballer Florian Folger kehrt zum Grünheider SV zurück. Der 32 Jahre alte Rückraumspieler hat sich mit Drittliga-Aufsteiger Lausitzer HC Cottbus auf eine Vertragsauflösung zum 31. Oktober 2024 geeinigt und gehört offiziell ab 1. November wieder zum GSV. Am vorigen Sonntag, 27. Oktober, war er in der Halbzeitpause der Partie zwischen dem LHC und den Berliner Füchsen II, das 32:32 endete, vom Cottbuser Verein nach knapp anderthalb Jahren Zugehörigkeit verabschiedet worden. „Mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, wie Florian Folger selbst sagt, hat er den Applaus der rund 1600 Zuschauer noch einmal genießen können. Berufliche und familiäre Gründe sind nach seinen Angaben der Grund gewesen, nicht mehr bei den Lausitzern weiterzumachen.

Florian Folger: „In dritter Liga viel hinzu gelernt“

Nachdem Florian Folger bei seinem Abschied vom Grünheider SV im Frühjahr 2023 zum LHC nach Cottbus wechselt und mit diesem im Jahr darauf Meister in der Ostsee-Spree-Liga geworden war, erfüllte er sich in der Saison 2024/25 sein Traum, in der 3. Liga zu spielen. „Die Zeit in Cottbus hat mich sportlich noch ein Stück weiter vorangebracht. Allein schon im Training herrscht in einem Drittliga-Verein ein großer Wettbewerb in der Mannschaft, um sich für die Punktspiele anzubieten“, berichtet der Familienvater, der mit seiner Frau Valeria seit Anfang September 2023 eine Tochter mit Namen Emma hat. „Doch viermal in der Woche Training in Cottbus, die längeren Fahrten zu den Punktspielen, die Aufgaben in Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen – all das ist für mich jetzt nicht mehr zu stemmen, zumal ich ab November auch öfter im Büro mitten in Berlin anwesend sein muss“, erklärt Florian Folger, der im Partnership Marketing für die Steuerbot GmbH sowie zudem selbständig in der Werbebranche tätig ist.

Tilo Leibrich: „Florian wird uns helfen können“

Nach einer jetzt ausgeheilten Sprunggelenksverletzung will Florian Folger, der zuletzt für den LHC Cottbus am 12. Oktober auf der Platte stand, so schnell wie möglich wieder mit seiner neuen und alten Mannschaft in seinem Heimatverein Grünheider SV trainieren. „Wir freuen uns schon darauf, dass Florian zu unserem Team stößt. Er wird uns auf jeden Fall helfen können“, sagt GSV-Chefcoach Tilo Leibrich, der Isabell Reiner als Co- und Torwart-Trainerin an seiner Seite hat. „Er ist ein sehr erfahrener Spieler, kann der Mannschaft entsprechenden Input geben und ihr zu mehr Stabilität verhelfen. Wir haben auf halblinks mit Oliver Heine und Carl Petrick zwei junge Spiele mit viel Potenzial, Florian Folger soll ihnen dabei helfen, dies noch weiter auszunutzen.“ Und das stößt beim Akteur im linken Rückraum auf Gegenliebe, der nach eigenen Angaben junge Spieler mit an die Hand nehmen will.

Ziel Wiederaufstieg in die Ostsee-Spree-Liga

Als seine vordringliche Aufgabe in den nächsten Wochen bei den GSV-Männern bezeichnet Florian Folger, der als Zwölfjähriger Handballer beim Grünheider SV wurde, dort alle folgenden Jugend-Stationen durchlief und nach seinem Studium ab der Saison 2020/21 wieder an der Löcknitz spielte, „mich schnellstmöglich jetzt wieder in die neuen Abläufe zu integrieren und ins Spielsystem von Tilo Leibrich hineinzufinden“, sagt der Berliner. Er wolle seine Fähigkeiten in Abwehr und Angriff einbringen, „um mit der Mannschaft den direkten Wiederaufstieg in die Regionalliga Ostsee-Spree zu schaffen – das ist mein persönliches Ziel und mein Anspruch“, betont der Rechtshänder, der in den Spielzeiten 2021/22 und 2022/23 jeweils GSV-Torschützenkönig in der Ostsee-Spree-Liga war. Sein Ziel trifft sich gut mit den Ambitionen von Tilo Leibrich, „oben in der Liga, in der jeder jeden schlagen kann, mitzumischen und vorn anzugreifen“. Derzeit sind die Grünheider mit 6:2 Punkten Dritter in der Tabelle der Elfer-Staffel der Oberliga Brandenburg.

Beiderseitige Vorfreude

Sowohl der Verein als auch der Rückkehrer freuen sich auf den nächsten Schritt der Zusammenarbeit. „Wenn ich spielfrei hatte, habe ich mir ein paar GSV-Partien in der Löcknitzhalle angesehen. Ich hatte den Eindruck, dass die Mannschaft eine sehr ausgeglichene, homogene Einheit ist“, sagt Florian Folger, der trotz des Umbruchs im Team zum Saisonbeginn noch einige Spieler kennt – so zum Beispiel Kapitän Tom Griebsch, mit dem er schon früher lange Jahre beim GSV spielte, Oliver Buck, Marco Leupert, Marc Hiesener, Niclas Thurow, William Kreuziger und Oliver Heine. Uwe Manohr hofft, „dass Florian mithelfen kann, die Mannschaft noch besser zu machen. Doch erst einmal muss er sich ins Gefüge einbringen und die Mitspieler von seiner Erfahrung profitieren lassen“, sagt der Chef des Fördervereins Grünheider Handball. Weiter geht es für den Grünheider SV in der Oberliga Brandenburg mit der Partie beim Lausitzer HC Cottbus II am 10. November 2024 (ein Sonntag), ab 12.30 Uhr in der Lausitz-Arena Halle 1 (Hermann-Löns-Straße 19 in 03050 Cottbus). Da wird Florian Folger nach eigenen Angaben „mit Sicherheit noch nicht für den GSV auf der Platte stehen“. Die Spielberechtigung ist beantragt, sobald diese vorliegt, wird er den Grünheider SV wieder tatkräftig unterstützen können. Aktuell hoffen die Verantwortlichen des Vereins auf Florian Folgers Heimdebüt in dieser Saison gegen den HC Spreewald am 16. November ab 18.30 Uhr in der Löcknitzhalle.

Archiv-Fotos Florian Folger: © Werner Herzog

Archiv-Fotos Tilo Leibrich und Uwe Manohr: © Roland Hanke